Diplomfeier 2019

Automatiker-Berufsnachwuchs fit für die Zukunft

Graubünden braucht sich um seine Zukunft im Bereich der Automatisation keine Sorgen zu machen: 23 junge Menschen haben in diesem Jahr erfolgreich die Lehrabschlussprüfung als Automatiker/in EFZ bestanden. 2 Lernende erreichten mit der Note 5.5 sogar ein Glanzresultat.

Chur, 26.06.2019, Markus Cadosch

Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass von 27 zur Prüfung antretenden Lernenden deren 23 die Prüfung erfolgreich absolvieren und von diesen 23 Lernenden 5 «im Rang» – also mit einer Note von 5.3 oder höher – abschliessen. Mit Dominik Cadruvi aus Ruschein und Joel Flepp aus Curaglia holten von diesen 5 Lernenden zwei sogar die Glanznote von 5.5! 

Hinter solchen Resultaten steckt viel Arbeit und Lerneifer der Lernenden selbst. Aber auch die Lehrbetriebe investieren viel Zeit und Geld in die Ausbildung. Ein Engagement, welches sich aber langfristig lohnt, da so der Berufsnachwuchs in einer Zukunftsbranche gesichert ist. Auch die Standortfrage spielt hierbei keine Rolle. Dass ausgerechnet aus der Surselva 2 Lernende zu den Besten ihres Fachs gehören und auch die Tatsache, dass die Lehrbetriebe über den ganzen Kanton Graubünden verteilt sind, zeigt eindrücklich, wie stark die Automatiker-Ausbildung in Graubünden verankert ist und der Berufsnachwuchs gefördert wird.

Roger Fischer, Präsident der Interessensgemeinschaft Automatiker Graubünden (IGA GR), machte an der Abschlussfeier am 25. Juni 2019 in Chur folgerichtig auf die zurückliegenden Mühen aufmerksam. Als Vergleich mit der «Tour de Suisse» beschied er den frischgebackenen Berufsleuten aber auch, dass die zurückliegende Zeit und der Erfolg an der Prüfung erst Etappensiege sind. Die «Tour», also das Berufsleben, wird noch viele zu absolvierende Etappen bereithalten. Roger Fischer machte den jungen Leuten aber Mut und sprach ihnen Motivation zu, sich den anstehenden Herausforderungen zu stellen, den steten Wandel anzunehmen und diesen als Chance zu nutzen. Qualifizierte Fachkräfte sind gesucht und wer sich den Herausforderungen stellt, wird den Wandel nicht nur miterleben, sondern diesen mitgestalten.

Mit Ladina Heimgartner, Direktorin Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) und stellvertretende Generaldirektorin der SRG, wurde eine Person als Gastrednerin eingeladen, welche in ihrer Branche ebenfalls einen steten Wandel erlebt und diesen aufgrund ihrer Position im Unternehmen sehr stark mitgestaltet und prägt. Sie appellierte an die Anwesenden, den eigenen Horizont immer wieder zu erweitern. Gerade im Zeitalter der immer stärker präsenten sozialen Medien lässt man sich sehr schnell von einer aktuellen Welle mitreissen. Gemäss Ladina Heimgartner ist es gerade in solchen Momenten wichtig zu fragen: «Stimmt das so? Was genau passiert hier? Und: Ist es gut, was hier passiert?». Gerade Automatiker/innen müssen genau verstehen, was vor ihren Augen geschieht, um Prozesse zu automatisieren. Diese Eigenschaft sollen die Lehrabsolventen auch im Alltag anwenden, sich informieren und kritische Fragen stellen, sie sollen «Ignoranz mit Vernunft und mit einem offenen Herzen gegenübertreten». Demokratie falle nicht vom Himmel, jede Generation müsse aufs Neue dafür kämpfen, so Heimgartner. Gleichzeitig appellierte sie an die aufmerksamen Zuhörer/innen aber auch, zwar hart zu arbeiten, dabei aber die Freuden des Lebens nicht zu vergessen. Nach den Glückwünschen zum Abschluss und dem Wunsch nach «Spass und Weitsicht» für die Absolventen, erntete Ladina Heimgartner grossen Applaus der aufmerksamen Zuhörerschaft.

Einen weiteren und mit Spannung erwarteten Höhepunkt der Feier, leitete Meinrad Arpagaus, Berufsschullehrer an der Gewerblichen Berufsschule Chur (GBC) gegen den Schluss der Feier ein: Die Übergabe der Notenausweise und Diplome. Ladina Heimgartner, Roger Fischer und Christian Cabiallavetta, Chefexperte bei den Lehrabschlussprüfungen der Automatiker/innen, überreichten die begehrten Dokumente. Unter den stolzen Blicken ihrer Angehörigen wurden die erfolgreichen Absolventen einzeln auf die Bühne gebeten. Anhand des Blitzlichtgewitters dürfte dieser stolze Moment in so manchem Familienalbum verewigt worden sein.

Beim anschliessenden Apéro im lauschigen Gartenteil des Restaurants B12, wurde folgerichtig auf den Erfolg angestossen. Viele Geschichten aus den zurückliegenden vier Lehrjahren wurden erzählt. Das dominierende Gefühl in der Juni-Sommerhitze war aber natürlich der berechtigte Stolz über den erfolgreichen Abschluss. Und auch für Graubünden ist der Erfolg dieser jungen Leute ein gutes Zeichen: Der Nachwuchs in einer wichtigen Zukunftsbranche ist vorhanden und bereit für die anstehenden Herausforderungen!

„Im Rang“ abgeschlossen haben:


Bericht «la Quotidiana 3.7.2019»